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BRAUCHTüMER

03.08.16

Oberhausen braucht dich. Ja, und Oberhausen sind eben auch wir. Unsere Refugees´ Kitchen wächst und gedeiht als gemeinschaftliches Bauprojekt. Komplex wie es ist, reicht da nicht mehr eine Werkstatt. Kurzerhand haben wir uns also entschieden, den Schaffensmodus schon ein mal ins Oberhaus einziehen zu lassen. Wo kurz zuvor im Workshop Hypothesen zur Nutzung des Hauses gebildet wurden, zieht nun die Realität ein: eine Werkstatt.

Hakimi und Jacqueline bauen dort an der Inneneinrichtung der fahrenden Küche. Ungeahnte Parallelnutzung: Bewohner des Hauses kommen vorbei, um Möbel reparieren zu lassen bzw. gemeinsam Hand anzulegen. Interessierte kommen vorbei, um sich nach der Verfügbarkeit von Wohnungen zu erkundigen und Mieter fragen, ob hier nun ein neues Büro des Vermieters aufgemacht haette, das für Rat und Tat zur Verfügung steht. Und dann kommen schon nach wenigen Tagen regelmäßig einige Leute zum Plausch vorbei. Die Nutzung des Ortes durch kommunikative Leute belebt den Platz vor dem Haus auf ungeahnte Weise. Türen stehen offen, die Säge kreischt, bei einer Zigarette vor der Tür kommt man miteinander ins Gespräch.

Der Platz vor dem Haus ist ein besonderer Ort in der Oberhausener Innenstadt. Er wird gekreuzt von verschiedensten Menschen. Ein Ort des Transits, der nun vielleicht auch ein Ort des Verweilen wird. Erste Bekanntschaften entstehen auf jeden Fall und wir erfinden jeden Abend neue Ideen, was wir dort alles machen koennten. Es ist wichtig, dass der Ort auch nach der Nutzung als Werkstatt für die Kitchen belebt bleibt. Freie Uni? Café? Wirklich ein Büro in Kooperation mit der Vonovia? Oder einfach weiterhin die Werkstatt, um den Reparaturbedarf im Haus bearbeiten zu koennen? Wir denken: es wird sich ergeben. Und wahrscheinlich eine Mischung aus Vielem sein. Ein Dialog zwischen unseren Vorschlägen und denen der Hausbewohner. Brauchen in Tun verwandeln, das ist vielleicht die Zauberformel für den Beginn im Oberhaus. Und der ist ja bereits gemacht.