ABSCHIED VOM TURM.
22.08.16Stimmt, wir bewegen uns gern durch´s Haus. Gehen gern hinein, hinaus, hindurch. Reden mit den Menschen, nehmen an ihren Tagesabläufen teil oder sind Teil davon. Und eines Tages merken wir: es ist Zeit, hier nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu leben. Kurzerhand packen Agnieszka und Christoph als Pioniere ein paar Taschen zusammen, klemmen ein Turmzelt unter den Arm und auf geht´s in die siebte Etage!
Aber natürlich, uns fehlt noch Einiges. Eine Küche vor allen Dingen. Umso besser, dass der Elektrofachhandel Weller zum Haus gehört. In deren ehemaligem Lager wir ja übrigens gerade unsere Inneneinrichtung zimmern. Und tatsächlich längst überfällig, sich kennenzulernen. Wir spazieren also zum Laden, lassen uns ausführlich beraten und erzählen von unseren Ahnungen, Plänen, Ideen. Und davon, dass wir dafür als allererstes eine gut ausgestattete Küche brauchen. Um Gäste empfangen zu können. Und morgens die Wohnungstür zu öffnen und den Duft frischen Espressos durch den Hausflur ziehen zu lassen.
Es ist eine schöne Begegnung mit den langjährigen Mietern des Hauses. Wir lauschen ihren Geschichten und Eindrücken von den ständigen Veränderungen des Hauses, das eben mit seinen vielen Mietparteien fast schon ein kleines Dorf ist. Und Zeiten von Blüte und Verfall erlebt hat. Wir fragen uns, ob es nicht sein kann, dass das Haus in einem Zyklus lebt, der dem der Jahreszeiten ähnelt. Wir glauben irgendwie nicht daran, dass es nur eine strahlende Vergangenheit und eine düstere Zukunft geben kann. Und alles sieht danach aus, als ob hier gerade wieder etwas anfängt zu bluehen. Und ja: dafür bekommen wir schon das erste Mal Besuch! Ein gern gesehener und ab jetzt regelmäßiger Gast ist Fred aus Leipzig, der Oberhausen schon lange kennt und an allem, was Kittel tut, irgendwie mitarbeitet. Jetzt ist er also im Oberhaus und zieht auch ganz schnell in die Wohnung ein. Wir sind gespannt, was sich mit ihm bewegt und halten natürlich auf dem Laufenden.